Um seine Haarpracht in einem glänzenden, kraftvollen und gesunden Zustand zu erhalten, reicht das Waschen mit einem Shampoo nicht aus. Unter dem Einfluss negativer Faktoren, wie Colorationen, Umwelteinflüssen und Stylinghilfen, öffnet sich die feine Schuppenschicht der Haare, wodurch diese an Glanz verlieren und in weiterer Folge sogar ausfallen können. Um diese wieder zu verschließen, eignen sich Haarspülungen, die nach der Haarwäsche mit einem milden Shampoo zum Einsatz kommen.
Gekaufte Haarspülungen vs. natürliche Haarspülungen
Auch wenn gekaufte Spülungen aufgrund ihrer Konsistenz und des geringen Zeitaufwandes leichter zu handhaben sind, verfügen ihre natürlichen Konkurrenten über zahlreiche Vorteile.
Die wichtigste Aufgabe der synthetischen Balsame liegt in dem äußerlichen Ergebnis: die leichte Kämmbarkeit, die verringerte statische Aufladung und die Glättung der Haarstruktur stehen im Mittelpunkt der Anwendung. Der Effekt ist leider zumeist nur von kurzer Dauer, da er sich nur auf die oberflächlichen Strukturen konzentriert.
Ein weiteres Problem liegt in der Zusammensetzung der künstlich hergestellten Spülungen. Diese bauen zwar auf natürlichen Inhaltsstoffen auf, diese werden jedoch mit Silikonen, Tensiden, Konservierungsstoffen und anderen Chemikalien vermischt, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen. Vor allem die Besitzerinnen feiner Haare haben nach der Anwendung der Spülungen oft mit fettigen Strähnen, die matt und lustlos herabhängen, zu kämpfen.
Die Vorteile der natürlichen Haarspülungen liegen in der komplexen Einwirkung auf das Haar und die Kopfhaut:
- Gründliches Auswaschen des Shampoos und der Kalkrückstände des Wassers
- Leichtere Kämmbarkeit
- Wiederherstellung der äußeren Schuppenschicht
- Beruhigung der Kopfhaut
- Farbige Glanzeffekte
- Stärkung der Haarwurzeln
- Regulierung der Talgdrüsen
Die besten Haarspülungen zum Selbermachen
Essig – Die Wunderwaffe für fettiges, kraftloses Haar
Reiner Apfelessig verleiht den Haaren durch die darin enthaltenen Enzyme eine weiche und seidige Struktur. Die Essigsäure schließt die Schuppenschicht perfekt ab und sorgt für perfekten Glanz. Die verstopften Poren werden durch die Spülung geöffnet und gereinigt. Die Anregung der Durchblutung sorgt für kräftigeren Haarwuchs und beugt unerwünschtem Haarausfall vor.
Der Nachteil einer Essigspülung liegt in dem gewöhnungsbedürftigen Geruch, der jedoch nach einer Stunde verfliegt.
Eier – Powercocktail für trockenes, sprödes Haar
Oft liegt die Ursache von trockenem Haar in einem Proteinmangel. Dieser kann mit einer selbstgemachten Haarspülung mit Ei ausgeglichen werden. Hinzu kommen andere Zutaten, die die Wirkung verstärken sollen – diese reichen von Honig oder Öl bis hin zu Avocados.
Wenn man nicht aufpasst und zu heißes Wasser beim Ausspülen benutzt, kann das Ei gerinnen und dadurch das Auswaschen erheblich erschweren. Auch bei ausreichendem Proteingehalt der Haare erzielt man oft den gegenteiligen Effekt – das überpflegte Haar wird hart und kaum kämmbar.
Joghurt – Kraftkur für Mischhaar
Natürlicher Joghurt ohne Zusatz- und Farbstoffe sorgt mit seinen Proteinen für kräftiges Haarwachstum und repariert durch die probiotischen Inhaltsstoffe. Auch wenn eine Tönung zu intensiv ausgefallen ist, hilft Joghurt dabei, die Farbpigmente wieder aus den Haren zu entfernen.
Der Geruch von getrocknetem Joghurt ist nicht jedermanns Sache. Auch das Kämmen kann nach einer reinen Joghurt-Spülung zu einer Qual werden – dagegen schafft ein Esslöffel Olivenöl, der beigemischt wird, Abhilfe.
Zitronensaft – Der Allrounder für Blondinen
Die Zitronensäure befreit das Haar von Rückständen, sorgt für herrlichen Glanz und reguliert die Talgproduktion der Kopfhaut. Der erfrischende Duft schenkt eine Blitz-Aromatherapie im eigenen Badezimmer. Als Bonus hellt Zitronensaft die Haare natürlich auf.
Die Mischung aus der aufhellenden Wirkung der Zitrone und einer starken Hitzeeinwirkung von der Sonne kann zu Haarbruch, Spliss oder trockenen Haaren führen, weshalb diese Prozedur nur für gesundes, kräftiges Haar geeignet ist.
Kaffee – Der Wake Up Call für die Haare
Das im Kaffee enthaltene Koffein hat eine stimulierende Wirkung auf die Haarwurzeln, wodurch das Haarwachstum mit einer Spülung aus kaltem Kaffee gefördert wird. Die Kräftigung der Haare wird zusätzlich von einem glänzenden Ergebnis ergänzt: Einige Tassen starken Espresso verleihen dunklen Mähnen einen brillanten Glanz.
Falls man Kaffeesatz zum revitalisieren der Kopfhaut benutzt, sollte man diesen nicht in den Längen verteilen. Dies führt durch die starke Reibung zu Schädigungen der Haarstruktur.
Honig – Das Gold der Bienen
Das Haarwachstum wird nicht nur durch die Antioxidantien gefördert, sondern auch durch den hohen Zuckergehalt stimuliert. Mit dem Enzym Glykose-Oxidase hellt eine Spülung mit Honig den Haarschopf sanft auf, während die Haare durch die Weichmacher keinen Schaden nehmen. Diese Zusatzportion Feuchtigkeit verhindert ein Austrocknen der Mähne. Durch die antibakterielle Wirkung schützt man die Haut vor Irritationen und Infektionen.
Jedoch sollte der Honig nur in geringen Mengen in die Haare einmassiert werden – das Auswaschen könnte sich ansonsten als sehr aufwendig gestalten.
Salz – Der Helfer für den perfekten Beachlook
Sanfte Beachwellen mit einer griffigen Textur – das ist der Look nach einer Salzwasserspülung. Jedoch kann das Wundermittel Salz noch vieles mehr – fettiges Haar wird gereinigt, tote Hautschuppen in der Kopfhaut werden beseitigt und Irritationen beruhigt. Spurenelemente sorgen für eine antibakterielle Wirkung.
Bei trockenem Haar ist von einer Salzspülung abzusehen. Die winzigen Kristalle wirken wie Vergrößerungsspiegel in der Sonne und verursachen Schäden in der Haarstruktur. Auch der austrocknende Effekt ist bei ohnehin schon spröden Strähnen nicht wünschenswert.