Haare glätten mit Tannin

Tannine sind pflanzliche Gerbstoffe, die in Stauden, in Sträuchern, Baumblättern und in der Baumrinde von Birken, Eichen, Kastanien vorkommen und auch in der Fruchthülle der Walnuss und in den Hülsen des Divi-Divi-Baums, aber auch in Quitten, Kirschpflaumen und Weintrauben. Es handelt sich hierbei um Polyhydroxyphenole, die in Wasser, Ethanol und Aceton löslich sind und Quervernetzungen zwischen Makromolekülen wie Proteinen, Cellulose und Pektin ausbilden. Die für die Tannin-Behandlung für die Glättung der Haare verwendeten Tannine sind künstlich hergestellt und patentiert und wurden weltweit für die Verwendung als Glättungsmolekül eingesetzt und ist frei von Chemikalien.

Versetzt ist das Produkt lediglich ein feuchtigkeitsspendendes Konservierungsmittel. Erzielt wird dadurch das innere Wachstums der Cortex (der Faserschicht des Haares), und zwar ohne dass an der Schuppenschicht der Haare (der Cuticula) ein Schaden entsteht. Die Haare können mit einer Tannin-Behandlung bis zu 100 Prozent auf natürliche Weise geglättet werden. Das Ergebnis hält 2 bis 3 Monate. Es wächst dabei weder ein Ansatz heraus, noch besteht ein Zwang zur Nachbehandlung. Nach und nach verschwindet der Effekt wieder.

Ausschließlich beim Friseur

Die Tannin-Behandlung kann nur beim Friseur durchgeführt werden. Denn es ist insbesondere für das Glätten nötig, dass hier voll konzentriert gearbeitet wird und auch ein spezielles Glätteisen muss verwendet werden – und zwar mit Ionen-Technik. Die Kosten für die spezielle Haarglättungsmethode beträgt ca. 150 Euro, kann je nach Angebot vom Friseur aber auch teurer sein. Die Dauer, die man für den Friseurbesuch einplanen muss liegt bei 1,5 bis 2 Stunden. Bei längerem Haar muss man auch schon mal mehr als 2 Stunden einplanen. Der Friseur führt vor dem Start der Prozedur einen Hautsensibilitätstest durch, damit eine allergische Reaktion ausgeschlossen werden kann. Denn auch wenn nicht toxisch, gibt es viele, die auf die Tannin-Behandlung womöglich allergisch reagieren.

Der Glättvorgang mit Tannin

Damit das gewünschte Ergebnis erzielt wird, ist es wichtig dass das Haar vor der Tannin-Behandlung gründlich gewaschen wird. Dafür sollte man ein Shampoo verwenden, das in der Lage ist das Haar tiefenzureinigen. Denn nur so ist es möglich, dass sich das Tannin um das Haar legt und wirken kann. Bei gefärbtem Haar muss die Haarwäsche mehrfach wiederholt werden, damit das gefärbte Haar das Tannin auch aufnehmen kann. Danach wird das Tannin auf das Haar aufgetragen – vom Ansatz bis in die Haarspitzen – und einwirken lassen. Die Einwirkzeit beträgt 30 bis 45 Minuten je nach Haarstruktur. Danach wird das Haar getrocknet und mit dem Glätteisen glattgezogen. Dies muss Strähne für Strähne mehrmals wiederholt werden. Das Glätten mit dem Glätteisen sorgt dafür, dass der Tannin-Wirkstoff versiegelt wird. Das Glätteisen sollte dabei nicht so heiß gemacht werden. Dies schädigt das Haar tatsächlich nachhaltig. Nach dem Glätten des Haares mit Tannin kann das Haar auch sofort gefärbt werden. Und auch auf schon blondiertem Haar kann die Tannin-Behandlung erfolgen.

Nach dem Tannin-Glätten

Um für möglichst lange ein gutes Ergebnis beizubehalten nach der Tannin-Behandlung ist sinnvoll eine speziell abgestimmte Pflegeserie für die Haarwäsche und das Styling zu verwenden. Denn nur dann bleibt die Glättung möglichst lange erhalten. diese speziellen Pflegemittel kann man beim Friseur erwerben und sollten in die Kosten für eine derartige Haarglättung auch einkalkuliert werden. Nach dem Glätten der Haare kann man sein Haar wie gewohnt färben. Blondieren und Strähnen sollte allerdings vor der Haarglättung durchgeführt werden. Der Grund dafür ist, dass das Mittel, das zum Strähnen bzw. Blondieren genutzt wird, toxisch reagierten kann mit der Tannin-Flüssigkeit, wenn diese nach der Behandlung erfolgt. Nach der Tannin-Behandlung ist das Haar nicht nur schön glatt für eine längere Zeit, sondern auch seidig weich und geschmeidig und lässt sich vor allem auch wunderbar stylen. Denn glattes Haar muss ja nicht bedeutet, dass man zum Beispiel am Ansatz kein Volumen haben kann.